Vor wenigen Jahren konnte man auf diese Frage eine ebenso einfache wie richtige Antwort geben: Niemand. Heute muss man jedoch differenzierter antworten!
Im Gegensatz zu amerikanischen Gastfamilien bekommen kanadische zumindest eine Aufwandsentschädigung dafür, dass sie einen Schüler oder eine Schülerin vom europäischen Festland für ein halbes oder ganzes Jahr bei sich aufnehmen. Das ist einer der Gründe dafür, dass das High School-Programm in Kanada etwas teurer ist, als zum Beispiel in den USA. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Gastfamilien Schülern nur des Geldes wegen aufnehmen.
Gastgeber und ihre Gründe
Aber was motiviert denn eine kanadische Familie, mit einem deutschen Jugendlichen ihren Alltag zu teilen und gemeinsam unter einem Dach zu leben? Es ist natürlich schwierig eine pauschale Antwort zu geben. Sicherlich ist auch in Kanada Gastfreundschaft so etwas wie eine Tradition.
- „Canadian Way of Life“: Nicht nur US-Amerikaner sind stolz auf ihr Land und leben den „American Dream“, auch Kanadier möchten ihre Kultur, ihre Traditionen und ihr Land Fremden näherbringen.
- Interkulturelle Erfahrungen: Interkulturelle Erfahrungen werden heute immer wichtiger, jedoch können sich nicht alle Kanadier Auslandsreisen leisten. Durch Gastschüler haben sie die Möglichkeit das Ausland einfach ins eigene Heim zu holen. Auf diese Weise können die Gastfamilien etwas über andere Länder und Sitten erfahren ohne weit reisen zu müssen.
- Kinder auf Zeit: Nachdem die eigenen Kinder ausgezogen sind möchten manche ältere Ehepaare die Leere im Haus wieder durch Kinder füllen. Aber auch jüngere Ehepaare mit Nachwuchs nehmen Austauschschüler auf, um sich z.B. auf die Teenager-Jahre des jetzigen Kleinkinds vorbereiten wollen. Andere Ehepaare können keine eigenen Kinder bekommen und möchten mit einem Gastschüler ihr Familien-Leben komplettieren usw.
